Anna, Mutter, 44 Jahre:

Ich lebe mit meinen beiden Söhnen, 18 und 5 Jahre alt, schon immer alleine.
Der Vater meines älteren Sohnes lebt ca. 300 km entfernt und hat sich weitestgehend aus unserem Leben herausgehalten. Er ruft zu unseren Geburtstagen und zu Weihnachten an, versucht aber nicht, unser Leben mit zu bestimmen. Der Kontakt ist sehr freundschaftlich. Ich hatte immer das alleinige Sorgerecht für meinen ersten Sohn.

Der Vater meines jüngeren Sohns lebt ca. 200 km weit entfernt. Er hat sich von Anfang an nur um unseren Sohn gekümmert, wenn es ihm passt und ohne je bei einen seiner Termin, wie unwichtig auch immer, zurück zu stecken. Obwohl er seinen Sohn bis dahin nur unregelmäßig gesehen hat, hat er im Oktober vergangenen Jahres das geteilte Sorgerecht eingeklagt und zugesprochen bekommen. Jedoch erteilt er mir keinerlei Vollmachten, sodass ich wegen jeder Zustimmung hinter ihm „herlaufen“ muss – oft bekomme ich dann noch Ärger von ihm, dass ich ihn damit unter Druck setzen würde. Auch bei den abgesprochenen Wochenendaufenthalten unseres Sohnes alle 14 Tage bei ihm (Freitag, 18 Uhr, bis Sonntag, 19 Uhr) möchte er ihn immer wieder freitags früher holen oder erst Montag Abend wieder bringen oder ihn statt des Wochenendes 2 Tage in der Woche holen, dafür an dem geplanten Wochenende gar nicht… Seinen Urlaub mit ihm hat er ohne Rücksprache mit mir 2 Tage vor dem abgesprochenen Termin gebucht.

Wenn ich mich dann gegen dieses Hin und Her wehre und ihm mein Einverständnis zu den Änderungen verweigere, beschimpft er mich, ich wolle böswillig den Kontakt zwischen ihm und unserem Sohn verhindern, wolle das Kind nich selbständig werden lassen und klammere (man muss dazu wissen, dass ich bereits in seinem ersten Lebensjahr aus beruflichen Gründen damit begonnen habe, mein Kind über Nacht bei Oma oder Opa unterzubringen).

Dass unser Sohn mehr als manche andere Regelmäßigkeiten und Konstanz braucht, sehen alle, die ihn besser kennen (großer Bruder, Oma, Opa, KiTa-Erzieherinnen, gute Freunde, etc.) – mit Ausnahme seines Vaters. Wenn ich dieses Argument ihm gegenüber als Hinderungsgrund für seine „Extrawünsche“ anführe, tut er das einfach ab und wirft mir wieder o.g. vor.

Natürlich erwartet er von mir auch, dass ich unseren Sohn nach seinen Vorstellungen erziehe, auch wenn ich anderer Ansicht bin – und das, obwohl er selber ja nicht anwesend ist. Er findet meine Ansichten schlichtweg falsch.

So hat er sich bereits vor der Teilung des Sorgerechts verhalten. Ich habe in dem Rechtstreit, untersützt von meine Anwältin, auch alle diese Tatsachen – und noch diverse mehr – ins Feld geführt und konnte sie auch belegen, aber es half nichts!

Und das ist nun zum Wohle des Kindes???

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